Städtepartnerschaft Hildesheim-Pavia bewährt sich in der Corona-Pandemie

Städtepartnerschaft Hildesheim-Pavia bewährt sich in der Corona-Pandemie

Dieses Jahr besteht die Städtepartnerschaft zwischen Hildesheim und Pavia 20 Jahre. Es war im Juni 2000 im Rahmen der Expo 2000, dass der damalige Bürgermeister Dr. Andrea Albergati im Hildesheimer Rathaus die Partnerschaftsurkunde unterzeichnete. Das sollte in diesem Sommer u.a. beim Magdalenenfest gefeiert werden.

Doch dann brach auch in Europa die Corona-Pandemie aus und alle Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Italien und vor allem die Lombardei entwickelte sich zu einem ersten Zentrum der Pandemie in Europa und schreckliche Bilder vor allem aus Bergamo gingen um die Welt. Es gab nicht genug Intensivbetten für die Erkrankten und die Zahl der Corona-Toten stieg täglich. Auch in Pavia galt die Ausgangssperre, die über ganz Italien verhängt worden war, und es gab viele Opfer. Nachrichten über die aktuelle Lage in Pavia waren sowohl auf Italienisch als auch auf Deutsch auf unserer Website veröffentlicht.

Auch das Policlinico San Matteo in Pavia war voll ausgelastet. Es gehört zur Universität von Pavia und dort absolvieren viele Medizinstudierende ihre Praktika. Außerdem wird dort an Impfstoffen und Medikamenten gegen das Covid-19-Virus gearbeitet.

Dr. Ingo Meyer und Cavaliere Enzo Iacovozzi, stellvertretender Vorsitzender der DIGHI und Unterstützer der Städtepartnerschaft Hildesheim-Pavia, riefen Anfang April zu einer Spendensammlung zugunsten des Policlinico San Matteo in Pavia auf. „Es macht uns sehr betroffen, wie stark die Covid 19-Pandemie insbesondere die Lombardei getroffen hat. Ich möchte daher allen Bürgerinnen und Bürgern unserer Partnerstadt Pavia unsere Solidarität bekunden,” so Dr. Meyer in einem Pressegespräch. Das Geld kommt direkt dem Krankenhaus zugute, davon sollen sowohl notwendiges Ausrüstungsmaterial angeschafft sowie zusätzliches Hilfspersonal eingestellt werden. Wenn dann noch Geld übrig ist, soll es laut Cav. Enzo Iacovozzi in die Forschung investiert werden.

 

(Bild: Giorgio Garbi, Pavia)

Nicht nur die DIGHI hat als Zeichen der Solidarität mit der Partnerstadt 500 Euro gespendet, auch viele Hildesheimer Bürger sind dem Aufruf, der auch in der HAZ veröffentlicht wurde, gefolgt. Und wie zu lesen war, hat sich auch der Internationale Chor Hildesheim dem Spendenaufruf angeschlossen. Und auch die Teilnehmer der vom Ornithologischen Verein Hildesheim geplanten Exkursion ins Oltrepò Pavese, die abgesagt wurde, wollen die Flugkosten im Falle einer Erstattung spenden. Über die Spendenaktion wurde auch in der PROVINCIA PAVESE, der Zeitung von Pavia, ausführlich berichtet.

Inzwischen hat sich die Lage in Pavia entspannt und die Zahl der Infizierten ist zurückgegangen, doch in der Provinz Pavia gab es bis Anfang Mai über 1.000 Tote und 4.500 Infizierte, 500 davon allein in unserer Partnerstadt. Und inzwischen haben die DIGHI, die Stadt Hildesheim und Cav. Iacovozzi Dankesschreiben sowohl vom Bürgermeister von Pavia, Mario Fabrizio Fracassi, als auch von der Leitung des Policlinico San Matteo erhalten. “Der Geist der Solidarität, des Mitgefühls und der Zusammenarbeit, die Ihre Initiative beseelt, hat unser Krankenhaus ins Herz getroffen“, bedanken sich der Geschäftsführer des Klinikums, Carlos Nicora, und der Vorstandsvorsitzende, Alessandro Venturi, in einem Schreiben an Meyer und Iacovozzi. Sie seien „zutiefst gerührt“. „Es handelt sich um ein wichtiges Zeichen gelebter Freundschaft nicht nur zwischen zwei eng verbundenen Partnerstädten, sondern auch zwischen dem deutschen und dem italienischen Volk“, schreibt der italienische Generalkonsul Giorgio Taborri in einem Brief an Oberbürgermeister Ingo Meyer.

Auch die strenge Ausgangssperre wurde aufgehoben und erste Geschäfte sind wieder geöffnet wie der historische Markt auf der Piazza Petrarca, wo sich an den Einlasssperren lange Schlangen von Kaufwilligen bilden (s. Foto).

(Heidemarie Zentgraf)

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