Dante Alighieris „Göttliche Komödie“ zum 700. Todestag Dantes am 14.09.2021
Am 14. September jährte sich der Todestag von Dante Alighieri zum 700. Mal. Dante war einer der bekanntesten Dichter Italiens und des Mittelalters. Seine „Göttliche Komödie“ prägt die kulturelle Vorstellung christlicher Themen, von der frühen Renaissance bis heute. Es war eines der ersten Werke, das in Italienisch statt in Latein erschien. Dante gilt als Vater der modernen italienischen Sprache.
Sein Versepos „Die Göttliche Komödie“ beschreibt die fiktive Wanderung durch die drei Reiche des Jenseits. Die „Divina Commedia“ zählt zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur. Beschreiben lässt sich das Werk als „Der lange Weg zu Gott“, und / oder „Durch die Hölle zum Licht“. Mit den drei Reichen sind gemeint: Inferno (Hölle), Purgatorio (Fegefeuer), Paradiso (Himmelreich).
An der Seite des römischen Dichters Vergil durchquert Dante, der sich selbst zum Helden des eigenen Epos macht, die Pforten der Hölle – 9 Tore. Danach besteigt er den Läuterungsberg und gelangt durch die Sphären des Himmels direkt in Gottes Herrlichkeit. Auf seiner Reise trifft Dante 600 Seelen aus Mythologie, Dichtung und Geschichte.
Dantes göttliche Komödie ist als große Vision gedacht, als ein persönliches Erlebnis des Dichters. Der sich in seiner Lebensmitte – 1300 mit 35 Jahren – in der Nacht vor dem Karfreitag durch einen wilden grauenvollen Wald irren sieht.
„Es war in unsrer Lebensweges Mitte / Als ich mich fand in einem dunklen Wald / Denn abgeirrt war ich vom rechten Wege / Wohl fällt mir schwer zu schildern diesen Wald / Der wildverwachsen war und voller Grauen / Und in Erinnerung daran, sehen die Furcht erneut.“- So der Beginn der „Göttliche Komödie“ in der deutschen Übersetzung.
Dante nannte sein Epos schlicht „Commedia“, den Begriff “göttlich“ fügten seine Bewunderer erst später hinzu. Für sein Werk schöpfte der Dichter aus der Philosophie, der Theologie und aus weiteren Wissenschaften seiner Zeit.
Begonnen hat Dante das Werk 1307, beendet erst 1321 kurz vor seinem Tod. Seit 1302 lebte der Dichter im Exil, u.a. in Lucca und Ravenna. Dante, der sich 1302 in den damaligen Florentiner Machtkämpfen zwischen Ghibellinen/ Kaisertreuen und Guelfen/Papsttreuen, auf der Verliererseite (der Seite der Kaisertreuen), wiederfand, wurde im Jahr 1302 staatsfeindlicher Aktivitäten bezichtigt. Er wurde für 2 Jahre aus Florenz verbannt und zu einer Geldstrafe verurteilt. Da er das Urteil nicht akzeptierte, drohte ihm die Todesstrafe. Dante floh ins Exil und kehrte nie wieder nach Florenz zurück.
Interessant ist, dass der Prozess gegen Dante nun neu aufgerollt werden soll. Ein Nachfahre Dantes lässt prüfen, ob das Urteil von damals Bestand hat. Denn es war ein politischer Prozess. Angeklagt wurde Dante damals wegen Unwahrheit, Bosheit, Tauschhandel. Florenz war in der damaligen Zeit ein „Haifischbecken“, so würde man heute sagen. Die politischen Parteien nutzten jede Gelegenheit, Gegner zu diskreditieren.
Geboren wurde Dante im Mai oder Juni 1265 in Florenz als Sohn eines Stadtadligen. Der Name „Dante“ bedeutet „Der Ausdauernde“.
Er stand bedeutenden Künstlern nahe, wie Giotto, Cimabue u. a. Die Beschäftigung mit Dantes Werk, setzte schon bald nach seinem Tod ein. Als einer der Ersten nahm sich Boccaccio des Werkes an. (Cornelia Graen)