„Don Chisciotte“ als Oper im tfn
Dieses Jahr widmet sich die Trilogie am Theater für Niedersachsen (tfn) dem zeitlosen Stoff von Miguel de Cervantes in der Oper, dem Schauspiel und dem Musical.
Die Figur des Don Quijote von la Mancha entwarf Miguel de Cervantes vor mehr als 400 Jahren. Der Roman gilt heute als das bekannteste Werk der spanischen Literatur. Die Oper „Don Chisciotte“ vom spanischen Komponisten Manuel Garcìa dagegen ist recht unbekannt und wird im tfn als „Rarität“ aufgeführt. Garcìa war als Komponist, Tenor und Gesangspädagoge nicht nur in Spanien, sondern auch in Italien, England und Frankreich tätig. Er galt als Schlüsselfigur der spanischen Musik des 19. Jahrhunderts und vermittelte zwischen seinen verschiedenen Wirkungsstätten. Auch seine Kinder waren sehr musikalisch und einige Stücke hat er für sich oder für seine Kinder komponiert. Die Oper „Don Chisciotte“ wurde 1829 aufgeführt und das Libretto bewahrt den Erzählstil mittelalterlicher Ritterromane. Einige Figuren sind jedoch gegenüber der Vorlage verändert.
Die Hildesheimer Inszenierung bettet die Handlung in einen Wachtraum von Francisco Goya ein, der ein Zeitgenosse Garcìas war und die Geschichte des Cervantes nachträumt.
Dorotea, die von ihrem Mann verlassen wurde, wird in den Augen des Don Chisciotte zu seiner Geliebten Dulcinea, die er retten muss, was ihm nicht gelingt. Der Kampf mit den vermeintlichen Windmühlenflügeln und den angeblichen Riesen taucht auch in der Oper auf und es gibt viele Verwicklungen. Am Ende erscheint eine Geisterbotin, die den „Ritter von der traurigen Gestalt“ auf ein besseres Leben im Jenseits vorbereitet. Und Goya bleibt mit seinen Dämonen zurück.
Die Personen sind sehr gut besetzt, die Musik hat mir gut gefallen. Als Bühnenbilder tauchen ein Gemälde und eine Graphik von Goya auf (s. Abbildung). Und auch das Gemälde der Infantin von Diego Velazquez wird auf der Bühne nachgestellt. Die Bühnenbilder sind daher eher düster und passen zur Stimmung Goyas. Die Oper wird in italienischer Sprache gesungen, denn so hat sie Garcìa auch in seiner Zeit in Italien komponiert. Doch zum besseren Verständnis gibt es deutsche Übertitel.
Die Aufführungen dieser Oper sind eine Entdeckung für alle Opernfreunde, schließlich handelt es sich um die deutsche Uraufführung. Karten gibt es auf der Website des tfn (tfn-online.de), wo man sich auch Bilder der Aufführung ansehen kann. Man kann die Tickets auch telefonisch bestellen unter 05121/1693 1693 oder im Service-Center des Theaters kaufen, das Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr und Samstag von 10 bis 13 Uhr geöffnet ist. (Heidemarie Zentgraf)