Gemeinsame Reise der DIGs Braunschweig und Hildesheim ins Friaul – Italiens Nordosten

Gemeinsame Reise der DIGs Braunschweig und Hildesheim ins Friaul – Italiens Nordosten

Auf Initiative unserer Mitglieder Karin und Werner Pfeiffer unternahmen Mitglieder der DIG Braunschweig und Hildesheim vom 11. bis 17. Oktober eine Reise nach Triest und das angrenzende Friaul. Die Reise stand unter der souveränen Leitung von Barbara Peters, Archäologin und Kunsthistorikerin vom Münchner Veranstalter Neil und Peters Reisen, die seit Jahren für verschiedene DIGs Reisen nach Italien durchführt, auch bei uns waren mehrere Stammgäste dabei. Ausgangspunkt war die Hafenstadt Triest, die auf eine wechselvolle Geschichte zwischen dem habsburgischen Österreich, Italien und Slowenien zurückblickt mit weiteren unterschiedlichen Ethnien, was auch im Stadtbild zu erkennen ist. Triest ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort und beherbergt viele internationale Organisationen. Es ist eine internationale Schul- und Universitätsstadt und hat in Europa den höchsten Anteil an Wissenschaftlern im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung. Es wurde in den letzten Jahren als eine der zehn sichersten Städte der Welt in dieser Größe bewertet und hat einen der höchsten Lebensstandards unter Italiens Städten (zit. nach Wikipedia).

Bei unserer Ankunft war das Wetter sonnig bei 26 Grad und die ersten Tage herrschte in den zahlreichen Fußgängerzonen eine sommerliche Stimmung mit Bars, Cafés und Restaurants im Freien, wo wir die Abende genossen. Auffällig waren viele junge Frauen mit Kränzen in den Haaren als Zeichen ihres bestandenen Hochschulabschlussses. Schon am ersten Abend besuchten wir die zum Meer offene Piazza dell´ Unita d´ Italia mit dem Brunnen der vier Kontinente, dem Rathaus und weiteren Prunkbauten. Zum Essen ging es dann ins traditionelle Kaffeehaus Café Tommaseo.

Am nächsten Morgen besuchten wir die Altstadt u.a. mit Römischem Theater, Kathedrale mit Turmaufstieg, Besuch des Cafe San Marco von 1914. Der Besuch des Winckelmann-Museums mit Funden aus der Früh- und Vorgeschichte und einem Kenotaph des hier 1768 ermordeten Begründers des Klassizismus erinnerte an den Vortrag von Dr. Haupt bei unserer DIG im März 2020 über sein Leben und Werk und unseren anschließenden Besuch im Winckelmann-Museum in Stendal. Am 13. Oktober ging es dann mit dem Bus 80 km nach Cividale, einer lebhaften Kleinstadt mit zahlreichen Bauwerken aus langobardischer Zeit. Abends war ein Konzertbesuch im klassizistischen Teatro Verdi angesagt. Bei Rückkehr in das zentral gelegene Hotel “Continentale“ genossen wir noch die ausgeprägte Partystimmung in der Innenstadt.

Die Reisegruppe in Aquileia vor der romanischen Basilika Santa Maria assunta (Foto: B. Peters)

Am 14. Oktober fuhren wir 60 km nach Aquileia mit einer Basilika und weiteren Monumenten aus frühchristlicher Zeit. Bedrückend waren die Eindrücke des monumentalen Soldatenfriedhofs Redipuglia aus der Mussolini-Ära, wo 100.000 gefallene Soldaten aus den Schlachten des nahe gelegenen Isonzoflusses während des ersten Weltkriegs bestattet sind. Ein Besuch im Badeort Grado war ein weiterer Höhepunkt des Ausflugs. Am 15. Oktober endete das schöne Wetter, es regnete und die Temperatur sank auf 14 Grad. Nur in Triest heißt dieser kalte Wind Bora. Dadurch endete aber auch die diesige Luft und die Sicht wurde erheblich besser, der Besuch der zuvor stets vollen Straßenlokale ließ deutlich nach. Ein weiterer Busausflug führte uns ins 90 km entfernte Udine, wo wir u.a. den Bischofspalast mit zahlreichen Tiepolo- Gemälden besuchten. Der Stadtrundgang vorbei an imposanten lokalen Verwaltungsgebäuden war dann wegen des schlechten Regenwetters etwas kürzer. Als Fortsetzung fuhren wir zum Weingut Villa de Claricini auf einem ehemaligen Adelssitz mit einer Probeverkostung regionaler Weine. Der letzte Tag galt dann wieder der Altstadt Triests und dem ehemaligen Ghetto, wo auch Erinnerungsdenkmale an Italo Svevo und auch James Joyce als Fotoobjekt genutzt wurden. Der Tag endete in der „Antica Trattoria Suban“ in einem Raum, wo zuvor schon drei italienische Ministerpräsidenten und Papst Johannes Paul II. zu Gast waren.

Eine Reise mit vielen Eindrücken aus einer touristisch nicht ganz so bekannten Region in einer harmonischen Gruppe endete dann am 16. Oktober mit einer durch Flugverspätung verursachten Zusatznacht in der Nähe des Frankfurter Flughafens. (Christian Vogel)

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