Lyrikecke
Piacenza
Hie Tal des Po: So weit die Blicke schweifen,
Topfeben Land, zerlegt in Heckenstreifen;
Der schnurgeraden Wassergräben Säume
Besetzt von Reihen schlanker Pappelbäume.
So zwischenein des Reises Rieselfelder,
Des Maulbeers lichte weindurchrankte Wälder.
So fort, so fort sich Rebgewinde wölben
Um Ackerstreifen mit dem Mais, dem gelben.
Und wo im Pappelhain sich finden Lücken,
Es ist der Po, den Bogen überbrücken.
Nur kärglich sah ich seine Wasser fließen,
Verronnen war es in Geröll und Kiesen.
Doch wo sich mochte ein Gehege finden,
Umsponnen war es von der Heimat Winden.
So rechts wie links von Zäunen, Mauerkanten,
Ein Grüßen her von Augen, von bekannten. –
Christian Wagner (1835-1918)
Ausgewählt von Wolfgang Gerster