Elsa Morante

Elsa Morante

L’isola di Arturo / Arturos Insel

Zum achten Mal lädt die VDIG (Vereinigung deutsch-italienischer Kulturgesellschaften e.V.) zum Lesemarathon ein. Dieses Mal steht am 3.3.22 Elsa Morantes Roman „L’Isola di Arturo“ im Mittelpunkt. Schauplatz des Romans ist die Insel Procida, die 2022 zur italienischen Kulturhauptstadt gewählt wurde.

Elsa Morante (1912 – 1985) zählt zu den wichtigsten Vertretern der italienischen Nachkriegsliteratur. 1941 bis 1962 war sie mit dem Schriftsteller Alberto Moravia verheiratet. Die beiden unternahmen nach Kriegsende Reisen nach Spanien, nach China, in die UdSSR und die USA. Elsa Morante war u.a. befreundet mit Natalia Ginsburg und Pier Paolo Pasolini. 1980 erlitt Elsa Morante einen Oberschenkelhalsbruch, von dem sie sich nie wieder erholte. Nach einem missglückten Suizidversuch 1983 lebte sie noch über 2 Jahre in einer Klinik, ehe sie 1985 an einem Herzinfarkt starb. Sie veröffentlichte schon im Alter von 13 Jahren Erzählungen in Zeitschriften für Kinder. 1948 erschien ihr erster Roman Menzogna e sortilegio (Lüge und Zauberei), der gleich den „Premio Viareggio“ erhielt. 1957 folgte L’Isola di Arturo und gewann den „Premio Strega“. 1974 erschien La storia, dieser Roman erhielt große internationale Anerkennung und wurde 1986 mit Claudia Cardinale verfilmt. Der letzte Roman der Autorin, Aracoeli, wurde 1984 mit dem „Prix Medicis“ ausgezeichnet.

Der Titelheld in „L’Isola di Arturo“ berichtet im Rückblick über seine Kindheit und Jugend auf der Neapel vorgelagerten und touristisch nicht erschlossenen Insel Procida. Seine Mutter ist früh gestorben, sein Vater ist häufig abwesend, so wird er von dem Hirten Silvestro als Ziehvater aufgezogen. Arturo streift mit seinem Hund unabhängig durch die paradiesische Natur und idealisiert seinen Vater. Der bringt eine junge Frau aus Neapel als Stiefmutter mit auf die Insel und Arturo fühlt sich von ihr angezogen und abgestoßen. Die Situation eskaliert fast, als Nunziata ein Kind bekommt. Doch für Arturo bricht eine Welt zusammen, als sein Vater einen jungen Häftling mit auf die Insel bringt und es sich herausstellt, dass das der Geliebte des Vaters ist. Arturo trifft Silvestro wieder, der inzwischen Soldat ist, denn der 2. Weltkrieg zeichnet sich ab. So verlässt Arturo „seine Insel“, um das reale Leben kennenzulernen und Soldat zu werden. (Heidemarie Zentgraf)

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