Eine Woche Veneto, Venedig und Prosecco

Eine Woche Veneto, Venedig und Prosecco

Ein kleines, unternehmungslustiges Grüppchen von Italienbegeisterten machte sich früh am Morgen des 24.10. auf den Weg ins Veneto. Unsere Busfahrerin Beate Armbrüster, die Chefin von DET-Reisen, ergänzte die Damentruppe, doch unser „Hahn im Korb“ ließ sich die Laune von den sieben Frauen nicht verderben.

Mit regelmäßigen Pausen und ohne Stau ging es Richtung Süden. Nach einem nebligen Morgen ließ sich die Sonne blicken und wir genossen einen traumhafen Blick auf die Zugspitze. Am frühen Abend erreichten wir das wunderschön an der alten Brennerstraße nahe Sterzing gelegene Hotel Saxl zur Zwischenübernachtung. Bei einem typisch Südtiroler Abendessen genossen wir die Gastfreundschaft und den Wein.

Früh am nächsten Morgen, nach einer frostigen Nacht und einem reichhaltigen Frühstücksbüffet, ging es weiter Richung Süden. Auch hier an der Autobahn gab es trotz Vorwarnung keine Impfpasskontrolle und wir reisten reibungslos nach „Bella Italia“ ein. Das familiengeführte Hotel „Al Fogher“ in Treviso erreichten wir mittags, sodass wir noch das gute Restaurant im Hotel testen konnten. Dann holte uns die Stadtführerin Michela ab, mit der wir einen Rundgang durch die Stadt machten und die uns manch Wissenswertes aus der Geschichte erzählte. Treviso war in der Vergangenheit mal mit Venezia, mal mit Padova verbündet. Auf dem Marktplatz entdeckte ich auch ein Standbild für den bekannten Tenor Mario del Monaco, der ein Sohn der Stadt war und nach dem das dortige Theater benannt ist. Sehr schön waren auch die Laubengänge und kleinen Kanäle, die immer wieder das Stadtbild auflockern und die der Stadt den Namen „piccola Venezia“ verliehen haben. Die Abende verbrachten wir übrigens immer im Ristorante „Al Fogher“, denn die Küche und der Prosecco waren gut und landestypisch und der Weg in die Stadt zu Fuß leider zu weit.

Am Dienstag wollten wir dann per Bahn nach Venedig fahren. Doch in der Stadt war Markt und wir kamen mit dem Bus nicht zum Bahnhof. Also fuhr Beate uns bis Mestre und wir nahmen von dort aus den Zug in die „Serenissima“. Dort besuchten wir zu dritt die Architekturbiennale in den „Giardini Publici“, während andere zum ersten Mal in Venezia waren und sich einen ersten Überblick verschaffen wollten. Wieder andere dagegen wollten Erinnerungen an frühere Besuche auffrischen. Die Ausstellung war sehr interessant, es gab spannende Projekte unter dem Motto „How will we live together“. Außer uns waren auch viele Schulklassen und Studenten unterwegs. Später gingen wir zu Fuß zur Piazza San Marco, weil wir dort noch etwas trinken wollten und genossen im Café Levena auch die Atmosphäre der Piazza und das schöne Wetter.

Venezia, Piazza San Marco, Foto: Karin Pfeiffer

Am nächsten Tag ging es dann nach Padova, der Stadt des Sant’Antonio. Auf dem Prato della Valle trafen wir unsere Stadtführerin Giovanna. Padova, die Partnerstadt von Freiburg, ist eine junge Stadt mit alter Universität, viele der Fakultäten sind noch heute in der Altstadt. Dort kann man auch das „Teatro Anatomico“ besuchen, der älteste Hörsaal für anatomische Vorführungen. Eine Kopie davon kann man auch in der „Seuchen-Ausstellung“ sehen, die zur Zeit im Roemer-Pelizaeus-Museum läuft. Seit 2021 ist Padova eine „urbs picta“ wegen der Malereien des Giotto di Bondone in der Capella degli Scrovegni. Typisch für die Stadt sind auch die Arkaden und die geheimen Gärten – „Anime Verdi“ – hinter den Stadthäusern. In der Basilica Sta. Giustina soll der Evangelist Lukas begraben sein. Auch sehr berühmt ist der Orto Botanico mit der sogenannten „Goethepalme“, die der deutsche Dichterfürst beschrieben hat. Auf der Piazza delle Erbe und der Piazza della Frutta fanden auch bei unserem Besuch Märkte statt, die alle Köstlichkeiten Italiens vor uns ausbreiteten. Anschließend fuhren wir durch Weinberge auf der Proseccostraße nach Campea di Miane. Im Ristorante „Al Roccolo“ mitten in den Weinbergen probierten wir im Keller Prosecco und kauften auch ein.

Padova, Teatro Anatomico

Anschließend genossen wir im Ristorante ein leckeres Essen „à la carte“ mit Prosecco, bevor es im Dunkeln zurück nach Treviso ging.

Am Donnerstag fuhren wir an die Brenta, um uns Palladio-Villen anzusehen. Doch leider stimmten die Öffnungszeiten auf den Websites aufgrund der Pandemie nicht mit den wirklichen überein. Schließlich fanden wir in der Villa Contarini noch eine Führung und besichtigten die Villa aus dem 16. Jahrhundert und den großzügigen Garten.

Am letzten Tag im Veneto stand Vicenza auf unserem Plan. Dort trafen wir wieder Giovanna, die uns auch sehr kundig durch diese Stadt führte. Palladios Villa Rotonda war gerade mal wieder „in ristauro“, doch wir fuhren einmal drum herum, um wenigstens einen Eindruck von außen zu gewinnen. Eine Besonderheit von Vicenza ist das Teatro Olimpico, das von Palladio für den Olympischen Verein entworfen wurde. Es ist noch immer sehr eindrucksvoll, auch wenn die Hygienevorschriften beim Besuch sehr streng waren (unsere Impfzertifikate wurden 2 x überprüft!). Sehr schön waren auch die vielen, im Stile von Palladio errichteten Palazzi der Stadt. Außerdem fand an diesem Wochenende der „Mercato dei Sapori d’Italia“ statt, der auch schon in Hildesheim zu Gast war. Wir probierten uns durch die verschiedenen Regionen und ihre „sapori“ und kauften Schinken, Salami, Käse und Süßigkeiten. Einige von uns waren dann auch Abends in Treviso noch im Supermarkt gegenüber, um sich mit „specialità italiane“ für zu Hause zu versorgen.

Am Samstag ging es dann schon wieder Richtung Norden und wir kamen auch gut durch. In Malcesine am Lago di Garda machten wir eine längere Mittagspause und genossen den Blick über den See oder bummelten durch den Ort mit vielen schönen Geschäften und einem bunten Markt. Doch hier war Deutsch schon wieder die vorherrschende Sprache. Unsere Zwischenübernachtung war dieses Mal in Füssen im Hotel Ruchti, wo wir im Sturm ankamen und ein bayrisches Abendessen genossen.

Auch die letzte Etappe bis Hildesheim verlief ohne Staus und Probleme und wir dankten Beate Armbrüster für ihre Organisation und umsichtige Fahrweise.

Obwohl einige Besichtigungen durch die Pandemie nicht möglich waren, war es eine gelungene Reise in das „Land, wo die Zitronen blühn“.

Deshalb ist geplant, auch dieses Jahr ab 20.10. wieder eine Reise nach Italien im kleinen Kreis mit DET-Reisen anzubieten, voraussichtlich ins Friaul. Interessenten mögen sich bei Anne Drewes melden unter Tel. 05121/133659. (Heidemarie Zentgraf)

Die Kommentare sind geschlossen.