Der Kunstmaler Christoph Heinrich Kniep wurde 1755 in Hildesheim geboren und starb am 11. Juli 1825 in Neapel. Seine Spezialität waren Porträts, Veduten und Landschaftsbilder. 1781 reiste er nach Italien und begleitete dort 1787 Johann Wolfgang von Goethe auf Vermittlung von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein auf seiner italienischen Reise von Neapel nach Sizilien. Auf der Rückreise von Sizilien trennte sich Kniep von Goethe und blieb in Neapel.

Die Landschafts- und Architekturzeichnungen Knieps wie z.B. von Paestum und Pompeji sind von außerordentlicher Detailgenauigkeit, so dass sie durchaus als archäologische Dokumente anzusehen sind.

Kniep arbeitete sehr langsam und verkaufte seine Werke meist unter Wert, sodass er auch nicht zu Wohlstand kam. Goethe schätzte seine Zeichnungen sehr.

Unsere Vereinsmitglieder Werner Dicke und Kristina Osmers waren 2022 zur Amtseinführung des neuen Direktors der Casa Goethe, Dr. Gregor H. Lersch, in Rom und haben angeregt, eine Ausstellung zum 200. Todestag des Hildesheimer Malers zusammenzustellen. Diese Idee soll nun umgesetzt werden. Wie Dr. Lersch an Herrn Dicke schrieb, plant er ab September 2025 die erst zweite monographische Ausstellung des Künstlers seit 1992 in Hildesheim. Bei dieser Gelegenheit sollen nach Angaben von Lersch verschiedene Themenbereiche vorgestellt werden: Kniep und Goethe in Sizilien; die Landschaftsvedute im Unterschied zur Ideallandschaft; das Studium der Botanik und seine Folgen für die Kunst; Knieps Stellung in der deutschen Künstler-gemeinschaft in Rom und Neapel und seine Freundschaft mit Tischbein und Hackert. Man will Zeichnungen aus dem eigenen Bestand zeigen und hat Leihgaben aus verschiedenen Sammlungen angefragt.

Da die Finanzierung zur Zeit noch nicht steht und die Casa Goethe noch Sponsoren und Förderer sucht, ist dies nur eine Vorankündigung. „Für Hildesheim hätte diese Kniep-Präsentation eine unbestreitbare kulturelle Ausstrahlung, welche es zu fördern und zu nutzen gilt“, schreibt Werner Dicke. Sein Beitrag „Italienische Reise 2022“ wurde im „Hildesheimer Kalender 2024“ veröffentlicht. Vielleicht wäre es auch möglich, die Ausstellung nach der Präsentation in Rom in das RPM nach Hildesheim zu holen. Weitere Infos bei Werner Dicke (E-Mail: w.dicke@htp-tel.de). (Heidemarie Zentgraf)

(Selbstportrait Kniep, Quelle: Wikipedia)