Der Untergang des Römischen Reiches
Das römische Imperium umfasste in seiner Blütezeit ein riesiges Areal, zu dem die meisten Teile des heutigen Europas, Nordafrikas und des Nahen Ostens gehörten. Dieses Reich konnte nur mehrere Jahrhunderte überdauern, weil es eine intelligente Führung, eine straffe Verwaltung und eine innovative Infrastruktur hatte. Und trotzdem ging das Römische Reich unter. Die Gründe dafür werden schon lange diskutiert. Gab es Vorboten des Zerfalls? Wie und warum verwaisen einstmals blühende Metropolen? Und was ist das Erbe des gefallenen Imperiums?
Diesen Themen widmet sich diese Landesausstellung, die in 3 Museen in Trier vom 25.6. bis 27.11.22 stattfindet.
Der erste Teil im Rheinischen Landesmuseum widmet sich dem „Untergang des Römischen Reiches“ direkt. Gezeigt wird die entscheidende, wenn auch wenig bekannte Epoche des Römischen Reiches im 4. und 5. Jahrhundert. Anhand internationaler Spitzenexponate werden die zahlreichen Faktoren und Ursachen illustriert, die zum Untergang geführt haben. Außerdem ist zu sehen, welche römischen Traditionen und Errungenschaften beim Wechsel von der prunkvollen Spätantike zum vermeintlich dunklen frühen Mittelalter verloren gingen oder in gewandelter Form fortleben konnten.
Die Ausstellung im Museum am Dom trägt den Titel „Im Zeichen des Kreuzes – eine Welt ordnet sich neu“. Hier liegt der Schwerpunkt auf den Entwicklungen in der Mosel- und Rheinregion von den Anfängen des Christentums bis ins 7. Jahrhundert. Es wird gezeigt, wie die christliche Kirche in das Machtvakuum treten konnte, das durch den Zerfall des Römischen Reiches und durch die allmähliche Auflösung der römischen Verwaltungsstrukturen entstand. Außerdem wird mit Hilfe der Exponate verdeutlicht, welche Rolle die Kirche bei der Weitergabe römischer Traditionen schon damals spielte.
Im Stadtmuseum Simeonstift Trier wird das Fortleben des Römischen Reiches in der Kunst- und Kulturgeschichte unter dem Aspekt „Das Erbe Roms. Visionen und Mythen in der Kunst“ beleuchtet. Hier erzählen Kunstwerke aus fünf Jahrhunderten von der Faszination der Idee „Rom“, deren Echo bis in unsere Gegenwart reicht. Es wird dabei eindrucksvoll gezeigt, wie das Römische Reich und sein Untergang mal als „schlimmstes Unglück“, bald als „glänzender Triumph der Freiheit“ immer wieder neu interpretiert, gedeutet und verarbeitet wurden.
Informationen zu Veranstaltungen, Öffnungszeiten und Eintrittspreisen finden sich auf der Website https://untergang-rom-ausstellung.de/
Vielleicht ist das ja ein Ausflugstipp für die nächsten Ferien.
(Heidemarie Zentgraf)