Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus
Am 27.03.1945 begannen auf dem Hildesheimer Marktplatz öffentliche Hinrichtungen, die wohl noch bis 05. oder 06.04. fortgesetzt wurden. Insgesamt wurden in diesen Tagen 209 Menschen gehängt, 208 davon waren Ausländer, die meisten italienische Zwangsarbeiter. Sie wurden ermordet, weil sie bei den Aufräumarbeiten nach der Bombardierung der Stadt angekokelte Konservendosen mitgenommen hatten. Die Stelle, an der der Galgen auf dem Marktplatz stand, ist heute mit einer Plakette gekennzeichnet.
Die Ausländer wurden dann auf dem heutigen Nordfriedhof in einem Massengrab beerdigt, der eine Deutsche in einem separaten Grab, er war auch verhaftet worden und wollte fliehen, woraufhin er erschossen wurde.
Auf dem Nordfriedhof erinnert seit 1959 ein Gedenkstein mit der Inschrift „208 Unbekannte“ an dieses Geschehen. Davor steht seit dem 23.03.1969 ein Denkmal mit der Inschrift „Ai Caduti Italiani“ (Den italienischen Gefallenen). Das wurde auf Anregung des italienischen Konsulats Hannover errichtet.
Vor einigen Jahren war auch eine Gruppe der ehemaligen italienischen Zwangsarbeiter in Hildesheim zu Gast und wurde für das Projekt „Vernetztes Erinnern“ interviewt. Es gab auch eine Stadtführung zu den Werken, wo die Italiener damals eingesetzt waren.
Anlässlich der 80-jährigen Wiederkehr der willkürlichen Hinrichtungen kurz vor Ende des Krieges laden die Stadt Hildesheim und die Deutsch-Italienische Gesellschaft Hildesheim zu einer Gedenkstunde ein. Sie findet am Donnerstag, 27. März 2025, um 11.30 Uhr an den Denkmälern auf dem Nordfriedhof gegenüber dem Bombenopferfriedhof statt. Es gibt kurze Ansprachen von Oberbürgermeister Dr. Ingo Neyer, dem italienischen Generalkonsul Davide Michelut aus Hannover, Markus Roloff von der Gruppe „Vernetztes Erinnern“ der Volkshochschule, Stadtdechant i.R. Wolfgang Voges und Cav. Enzo Iacovozzi von der DIGHI. Die musikalische Gestaltung übernimmt der Internationale Chor. (Heidemarie Zentgraf)