BOCCACCIO – ein Dichterleben zwischen Hölle und Paradies

BOCCACCIO – ein Dichterleben zwischen Hölle und Paradies

Datum: 6. Oktober 2022
Uhrzeit: 19:30 - 21:00
Ort: Riedelsaal der VHS, Pfaffenstieg 4
Vortrag

Autorenlesung von Dr. Klaus Engert,   Maroldsweisach

Der Autor erläutert und liest aus seiner glanzvollen Lebensbeschreibung des Vaters der europäischen Prosaliteratur in Zeiten des ausufernden Frühkapitalismus zwischen Florenz und Neapel. Boccaccio musste mitten in seinem Leben mit der Pest des Jahres 1348 die größte Pandemie, die Europa je heimsuchte, miterleben. Die anschaulich erläuterten gesellschaftlichen Veränderungen der damaligen Zeit erinnern stark an die durch die Corona-Pandemie hervorgerufenen.
Zunächst entführt Engert in die glückliche Studienzeit in Neapel rund um den Hof König Roberts von Anjou und Boccaccios unbeschwertes, genussvolles Leben. In spannendem Kontrast dazu steht sein Rückzug in die ländliche Abgeschiedenheit des toskanischen Certaldo mit der bewussten Abkehr von gesellschaftlichen Eitelkeiten und vom übertriebenen Materialismus. So entsteht das Porträt eines prägenden Humanisten der Frührenaissance, der der Menschheit seinen Decamerone geschenkt hat. Engert lässt den Menschen voller Güte und Mitmenschlichkeit lebendig werden, der neapolitanische Lebensfreude und toskanische Tugenden in sich und seiner Literatur vereint – dessen Leben aber auch geprägt war von der todbringenden Epidemie von 1348, ihren Spätfolgen und den bis zu seinem Tod wiederkehrenden weiteren Wellen.

Die  Veranstaltung ist konzipiert in drei Teilen als möglichst kurzweilige Kombination von einführenden Erläuterungen und der Lektüre von Passagen aus der Biographie. Dabei sind längere Passagen aus den Werken von Boccaccio enthalten sowie zwei Gedichte im Original nebst der deutschen Übersetzung. Die drei Teile werden unterteilt durch die Einspielung vom Band von zwei kurzen, passenden Musikstücken. Der Abend dauert etwa 70 Minuten zuzüglich etwaiger Fragen aus dem Publikum.

Dr. Klaus Engert, geboren 1964 in Würzburg, widmete sich bereits im Studium u.a. an der Universität Bologna bei Umberto Eco der italienischen Sprache, Geschichte und Kunstgeschichte und der italienischen Literatur des 14. Jahrhunderts.                                                                                                                                                                                                     Dr. Klaus Rudolf Engert war kaufmännischer Direktor an den Theatern in Nordhausen, Augsburg, Mannheim und Freiburg. Er beschäftigte sich bereits während seines Studiums mit der italienischen Sprache und Sprachgeschichte sowie Dantes Göttlicher Komödie. Heute arbeitet er in der Kulturberatung und als Autor.

Er ist Autor von Büchern zu Dante und Bocaccio, die beim Vortrag vorgestellt werden.

Wegen der aktuellen Situation müssen   die Hygienevorschriften der VHS für den Riedelsaal beachtet werden:  Maske, Abstandsregelung in den Sitzreihen, Händedesinfektion am Eingang.

Dazu gehört auch, dass eine vorherige Anmeldung der Teilnehmenden erforderlich ist.

Dazu bitten wir um Benachrichtigung telefonisch unter der Nummer  05121-877844  oder der  Emailadresse chr.vogel@dig-hildesheim.de oder  Fax 032223798972 

Falls das versäumt wurde ist auch noch eine Anmeldung am Vortragstag am Saaleingang möglich.

 


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