Die Provence oder der Traum vom Licht

Die Provence oder der Traum vom Licht

Datum: 2. Juni 2022
Uhrzeit: 00:00 - 00:00
Ort: Riedelsaal der VHS, Pfaffenstieg 4
Vortrag

In Kooperation mit der VHS

Vortrag mit Digitalbildern von Dr. Almut Mey, Berlin

Die Provence oder der Traum vom Licht

Die Provence ist die klassische Kulturlandschaft der am meisten romanisierten Provinz des ehemaligen Römischen Reiches. Noch heute zeugen in Nîmes und Orange Amphitheater und der riesige Aquädukt Pont du Gard von der einstigen Römerherrschaft. Eine gewaltige Totenstadt, von den Römern angelegt in Arles, trägt den romantischen Namen „Les Alyscamps“, auf Deutsch: „Die Elysischen Gefilde“. Südlich von Avignon liegt die gigantische Ausgrabungsstätte der einstigen römischen Stadt Glanum mit ihrem bekannten Stadttor und Kenotaph.

Auch das Mittelalter ist vielerorts gegenwärtig. An die Zeit der „Babylonischen Gefangenschaft der Päpste“ (1309-1377) erinnert der Papstpalast in Avignon und an den Dichter Petrarca, der die Korruption und Sittenlosigkeit dieser Zeit miterlebte. Das bekannte Lied „Sur le pont d’Avignon“ hieß ursprünglich „Sous le pont“, denn man tanzte damals unter der Brücke auf der Insel Barthelasse.

Das Zisterzienserkloster Sénanque wurde bereits 1148 nach der Ordensregel des Hl. Bernard von Clairvaux gegründet und verlangte seinen Mönchen asketische Strenge ab. Seit 1988 gibt es dort wieder einige Mönche.

Eine historisch bemerkenswerte Region ist der Luberon. Von ihrer landschaftlichen Schönheit abgesehen erlangte sie historische Bedeutung insbesondere in der im 16. Jahrhundert zunehmenden Verfolgung der Waldenser, einer Sekte, die als Häretiker betrachtet wurden

Dichter hat die Provence angelockt und hervorgebracht. Als 2. Franzose überhaupt erhielt der provençalische Dichter Frédéric Mistral 1904 den Literatur-Nobelpreis für sein Buch „Mireille, die Geschichte eines Bauernmädchens“, und der 1840 in Nîmes geborene Dichter Alphonse Daudet wurde hier zu seinem Buch „Briefe aus meiner Mühle“ angeregt.

Vor allem aber hat ihr einzigartiges Licht zahlreiche Maler in ihren Bann gezogen. Denken wir nur an Van Goghs Brücke südlich von Arles und an das Vasarely-Museum in Gordes.

Einmalig und unvergesslich aber ist die Felsenfestung von Les Baux hoch über dem Ginsterland!

Dr. Almut Mey:

Ausgebildete Redakteurin an Tageszeitungen, Studium der Ethnologie, Publizistik und Byzantinischen Geschichte (Heidelberg, Wien, Berlin), abgeschlossen mit dem MA. In Zürich Ph.D. in Ethnologie. Insgesamt neun Jahre Tätigkeit im Museum für Völkerkunde in Berlin-Dahlem (Abteilungen Südasien, Ozeanien und Ostasien).

21 Jahre Fachbereichsleiterin für Kulturelle Bildung und Ausländerbildungsprogramme an der VHS Spandau.

Seit Jahrzehnten hält sie länderkundliche, kulturhistorische und religionswissenschaftliche Vorträge bei diversen kulturellen Einrichtungen in Berlin und Deutschland allgemein.

Frau Dr. Mey war auch schon zu mehreren Vorträgen bei uns in Hildesheim

Wegen der aktuellen Situation müssen   die Hygienevorschriften der VHS für den Riedelsaal beachtet werden: Maske, Abstandsregelung in den Sitzreihen, Händedesinfektion am Eingang.

Dazu gehört auch, dass eine vorherige Anmeldung der Teilnehmenden erforderlich ist.

Dazu bitten wir um Benachrichtigung bei Herrn Jürgen Blasig telefonisch unter der Nummer  05121-869786  oder der  Emailadresse h-j.blasig@dig-hildesheim.de 

Falls das versäumt wurde ist auch noch eine Anmeldung am Vortragstag am Saaleingang möglich.


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