Musikalisch-poetischer Besuch aus der Partnerstadt Pavia
In diesem Spätsommer gab es wieder einmal Besuch aus unserer Partnerstadt Pavia und das wurde ausgiebig gefeiert.
Es begann mit einer “serata pavese” im großen Sitzungssaal des Rathauses. Bürgermeisterin Doris Wendt und Cavaliere Enzo Iacovozzi, Vorsitzender der Deutsch-Italienischen Gesellschaft Hildesheim (DIGHI), konnten drei Gäste aus Pavia begrüßen: den Dirigenten Walter Casali, die Sopranistin Monica Bozzo und Fabrizio Lana, Presidente des Circolo “La Barcèla”. Als Übersetzerin war wieder Dotoressa Mariella Costa aus Hannover dabei.
(v.l.) Fabrizio Lana, Monica Bozzo, Cav. Enzo Iacovozzi, Doris Wendt, Walter Casali, Mariella Costa im Ratssaal
Nach den Grußworten stellte Maestro Walter Casali große Werke und Stimmen des italienischen Belcanto in Filmausschnitten vor. Dabei kam natürlich auch Giacomo Puccini, dessen 100. Todestag in diesem Jahr überall auf der Welt mit Aufführungen gewürdigt wird, nicht zu kurz.
Auch Monica Bozzo gab eine Kostprobe ihrer Kunst zum Besten mit der bekannten Arie “Oh mio babbino caro” aus Puccinis Gianni Schicchi.
Fabrizio Lana, der schon häufiger bei uns zu Gast war, trug auf Italienisch sein Gedicht “Cittadini del mondo” vor, das 2006 in Hildesheim entstanden ist (s. S. 2).
An diesen offiziellen Teil des Abends schloss sich ein kulinarischer an, bei dem es Gelegenheit gab, mit den italienischen Gästen ins Gespräch zu kommen. Und wer Pavia und seine Spezialitäten noch nicht kannte, konnte “salume di Varzi” und den spritzigen Bonarda-Wein aus der Partnerstadt probieren.
Die Gäste aus Pavia hatten auch Gelegenheit, unter Führung von Cav. Iacovozzi die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besichtigen.
Den Höhepunkt des Besuches bildete die “Nacht der italienischen Oper” im Garten des Klosters Marienrode, die ausverkauft war und von Uwe Brennecke in Kooperation mit der DIGHI veranstaltet wurde. Dort konnten die Gastgeber auch den italienischen Generalkonsul David Michelut begrüßen, der ein Grußwort sprach. Auch die Priorin des Klosters wandte sich mit freundlichen Worten an die Besucher des 10. Klosterkonzerts. Den Auftakt des Programms bildete die Ouvertüre zur “Gazza ladra” von Gioachino Rossini mit der tfn-Philharmonie. Anschließend folgten Arien, Szenen und Chöre aus italienischen Opern von Puccini, Rossini, Donizetti, Verdi, Bellini, Mascagni und Leoncavallo. Dabei brillierte Monica Bozzo unter anderem mit der Arie “Casta Diva” aus Bellinis Norma. Die Moderation lag wieder in den bewährten Händen von Uwe Tobias Hieronimi vom Theater für Niedersachsen. Vor dem Konzert und in den zwei Pausen konnte man sich mit Pizza oder Pasta, zubereitet im Parmiggiano-Laib, stärken, dazu gab es natürlich auch italienische Weine zu genießen.
Und es gab auch wieder ein Kontrastprogramm: der Cellist Wolfram Huschke traf auf den italienischen Percussionisten Andrea Marcelli, der heute in Berlin lebt. Ein recht ungewöhnliches Zusammenspiel auf der Klosterwiese!
Nachdem der Abend mit “italienischem Sommerwetter” begonnen hatte, nahm er beim “Coro dei zingari” aus dem “Trovatore” von Verdi ein plötzliches, unerwartetes Ende: Ein Sturm kam auf und wehte die Noten von den Pulten, auch die Bühnenverkleidung begann zu reißen und so beschloss Uwe Brennecke, das Konzert ca. eine halbe Stunde vor dem offiziellen Ende abzubrechen. Doch der Sturm ging so schnell, wie er gekommen war. Übrigens: beim Theaterfest am nächsten Mittag wurden die Stücke, die dem Sturm zum Opfer gefallen waren, nachgeholt. (Heidemarie Zentgraf)