Der Kampf um das Römerlager in Wilkenburg geht weiter
….Wie geht es weiter mit dem Römerlager in Wilkenburg? Fällt das größte römische Bodendenkmal in Niedersachsen dem Kiesabbau zum Opfer? Und welche Möglichkeiten gibt es, es zu erhalten? Dies war jetzt Thema bei einem Gespräch zwischen Vertretern der Römer-AG Leine und der SPD in Wilkenburg.
Friedrich-Wilhelm Wulf, Bezirksarchäologe beim Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, betonte: „Das Marschlager ist so bedeutend für die Archäologie und die Geschichtsforschung, dass es unbedingt erhalten werden muss.“ Es sei möglich, dass sich noch Heringe der Zelte in der Erde fänden, sagte Wulf. Er könne sich auch vorstellen, Teile des Römerlagers wieder herzurichten. Dies könnte dann nicht nur in Hemmingen, sondern in der gesamten Region den Tourismus fördern. Denn das Interesse an dem archäologischen Fund ist groß.
Stadt will Römisches Museum in Wilkenburg
„Bislang sind bereits Tausende Besucher hier gewesen“, berichtete die Historikerin Karola Hagemann von der Römer-AG Leine, die dort regelmäßig Führungen und Informationsveranstaltungen anbietet. Wegen der Corona-Pandemie sind diese zurzeit jedoch eingestellt.
Ziel der Stadt sei es, dort ein Römisches Museum zu errichten, sagte Bürgermeister Claus Schacht (SPD). Derzeit habe er jedoch das Gefühl, die Stadt werde zwischen den Aussagen des Landes und der Region zerrieben. So argumentiert das Land, dass für eine Änderung des entsprechenden Raumordnungsprogramms, das den Kiesabbau auf der Fläche erlaubt, die Region Hannover zuständig sei. Diese wiederum erklärt, dass sie nach den Vorgaben im Landesraumordnungsprogramm handeln muss – und demnach hat zurzeit der Kiesabbau Vorrang.(…)
(Auszug aus der Hann. Allgem. Zeitung vom 23.3.21, von unseren Mitgliedern Werner Dicke u. Kristina Osmers übermittelt. Sie kämpfen für den Erhalt des Römerlagers)